Beziehung mit einem Spielsüchtigen

Wenn die Sucht die Liebe überschattet

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Ein Weg zurück ins Licht

Liebe, Vertrauen, Hoffnung – all das scheint in einer Beziehung mit einem Spielsüchtigen in weite Ferne zu rücken. Die Sucht frisst sich wie ein giftiges Krebsgeschwür in die Partnerschaft hinein und droht, sie zu zerbrechen. Doch auch wenn der Weg zurück nicht leicht ist, müssen Sie die Hoffnung nicht aufgeben. Gemeinsam als Paar können Sie diese Krise überwinden und Ihre Beziehung sogar gestärkt daraus hervorgehen lassen.

Es ist eine Situation, die niemand freiwillig durchmachen möchte – eine Beziehung mit einem Spielsüchtigen. Wenn die Leidenschaft für das Glücksspiel die Oberhand gewinnt, kann das Ihre Partnerschaft in ihren Grundfesten erschüttern. Doch es gibt Hoffnung, auch wenn der Weg zurück für Sie nicht leicht ist.

Die Realität der Spielsucht

Spielsucht ist eine tückische Krankheit, die den Betroffenen und ihr Umfeld in einen Strudel aus Lügen, Schuld und Verzweiflung ziehen kann. Vielleicht haben Sie erlebt, wie Ihr Partner immer mehr Zeit und Geld in Casinos, Wettbüros oder Online-Spiele investiert hat – auf Kosten der gemeinsamen Zeit, des Vertrauens und der finanziellen Sicherheit. Die Sucht nimmt Überhand und verdrängt alles andere.

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Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Der Kampf um die Beziehung

In dieser Situation fühlen Sie sich vermutlich hin- und hergerissen. Einerseits wollen Sie Ihren Partner unterstützen und ihm aus der Sucht helfen. Andererseits ist Ihr Vertrauen tief erschüttert und Sie fragen sich, ob die Beziehung noch zu retten ist.

Geben Sie die Hoffnung nicht auf – mit der richtigen Hilfe und Ihrem Beistand kann Ihr Partner den Weg aus der Sucht finden. Doch achten Sie auch auf Ihre eigenen Bedürfnisse und Grenzen. Eine Beziehung lebt von Geben und Nehmen – lassen Sie sich aber auch nicht vollständig ausbrennen. Es geht auch um Ihre persönlichen Belastungsgrenzen.

Sie sollten Ihr persönliches Leben nicht zugunsten der Spielsucht Ihres Partners aufgeben. Viele Frauen geraten in dieser Situation in eine Opferrolle, weil sie sich förmlich aufopfern für Ihren spielsüchtigen Partner. Das kann auf Dauer nicht gutgehen und Ihnen Ihre Gesundheit kosten. Passen Sie auf sich auf in einer Beziehung mit einem Spielsüchtigen!

Wie denkt ein Spielsüchtiger?

Der Denkprozess eines Spielsüchtigen ist geprägt von einer Reihe charakteristischer Muster, die seine Sucht aufrechterhalten und verstärken:

Magisches Denken

Spielsüchtige neigen dazu, ihre Gewinne nicht dem Zufall, sondern ihrem vermeintlichen Geschick zuzuschreiben. Sie glauben, durch bestimmte Strategien oder Rituale den Ausgang des Spiels beeinflussen zu können. Diese Illusion der Kontrolle treibt sie immer weiter an und sie hören nicht auf damit. Als Partnerin können sie ihn kaum von etwas anderem überzeugen, ohne bei ihm anzuecken.

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Verdrängung der Realität

Um die negativen Konsequenzen ihres Spielverhaltens – Verluste, Schulden, Beziehungsprobleme – auszublenden, flüchten Spielsüchtige in eine Parallelwelt des Glücksspiels. Dort können sie für eine Zeit lang ihre Alltagssorgen vergessen. Und das kann verhängnisvoll für Ihre Beziehung sein.

Diese Vogel-Strauss-Politik führt selten zu einem guten Ende. Ihr Partner sollte lernen, dem Leben in die Augen zu schauen und die Dinge anzupacken, ohne davor zu flüchten. Ein Therapeut kann ihm dabei helfen in der Beziehung mit einem Spielsüchtigen.

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Verzerrte Risikowahrnehmung

Spielsüchtige unterschätzen die Gefahren des Glücksspiels massiv. Sie fokussieren sich stattdessen auf die Möglichkeit des großen Gewinns und blenden die hohe Wahrscheinlichkeit von Verlusten aus. Das treibt sie an, immer höhere Einsätze zu wagen.

Und plötzlich ist der Spielsüchtige pleite und bittet womöglich seine Partnerin, ihm bei der Schuldentilgung auszuhelfen. Darauf sollten Sie sich als seine Frau oder Freundin auf gar keinen Fall einlassen. Auch dann nicht, wenn er mit der Trennung droht.

Kontrollverlust und Zwanghaftigkeit

Sobald der Spielrausch eingesetzt hat, können Spielsüchtige nicht mehr aufhören. Sie stehen unter einem unwiderstehlichen Zwang, weiterzuspielen, auch wenn sie bereits hohe Verluste erlitten haben. Der Kontrollverlust ist ein zentrales Merkmal der Suchterkrankung. Die Beziehung mit einem Spielsüchtigen macht das nicht einfacher.

Und das ist meist eine Abwärtsspirale, deren sich der Spielsüchtige nicht bewusst ist. Er hat dabei bereits Grenzen überschritten, die ein „normaler“ oder gesunder Mensch nicht überschreiten würde. Auf Dauer ist er auf therapeutische Hilfe angewiesen, wenn er wieder zu einem normalen Leben zurückfinden und seine Probleme in den Griff bekommen möchte. Als seine Partnerin sitzen Sie mit ihm im gleichen Boot.

Verdrängung und Lügen

Um ihr Spielverhalten vor dem Umfeld zu verbergen, greifen Spielsüchtige häufig zu Lügen und Verdrängung. Sie leugnen die Realität und bauen ein Paralleluniversum auf, in dem alles unter Kontrolle zu sein scheint.

Insgesamt zeigt sich, dass der Denkprozess eines Spielsüchtigen von einer Reihe irrationaler Überzeugungen und Verhaltensmuster geprägt ist, die die Sucht aufrechterhalten. Nur professionelle Hilfe kann diesen Teufelskreis durchbrechen.

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Als seine Partnerin können Sie ihn vielleicht im richtigen Moment, wenn er selbst nicht mehr weiter weiß, von einer Therapie überzeugen. Es kann Ihnen allerdings passieren, dass er im nächsten Moment wieder in das gleiche Fahrwasser gerät und von seinem Versprechen, sich therapieren zu lassen, nichts mehr weiß.

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Wie verhalten sich Spielsüchtige?

Kontrollverlust und zwanghaftes Spielen

Das zentrale Merkmal der Spielsucht ist der Kontrollverlust über das Spielverhalten. Spielsüchtige stehen unter einem unwiderstehlichen Zwang, immer wieder spielen zu müssen, auch wenn sie bereits hohe Verluste erlitten haben. Sie können von sich aus nicht mehr aufhören, selbst wenn sie es wollen.

Sie meinen zwar, die Sache in der Hand zu haben, aber das ist nicht der Fall. Sie sind Spielball des eigenen Suchtverhaltens. Als Partnerin in einer Beziehung mit einem Spielsüchtigen sollten Sie hier nicht blind irgendwelchen Beteuerungen Ihres Liebsten vertrauen. Das ist immer ein Trugschluss zu denken, der hätte alles im Griff.

Vernachlässigung des Umfelds

Spielsüchtige vernachlässigen zunehmend ihr Umfeld – Familie, Freunde und Beruf rücken in den Hintergrund. Sie haben oft keine Zeit mehr für andere Aktivitäten und Verpflichtungen. Stattdessen verbringen sie stundenlang mit Glücksspielen. Das ist Ihnen als Partnerin eines Spielsüchtigen sicher schon aufgefallen.

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Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Lügen und Verheimlichen

Um ihr Spielverhalten vor dem Umfeld zu verbergen, greifen Spielsüchtige häufig zu Lügen. Sie belügen ihre Angehörigen, um die entstandenen Verluste und Schulden zu erklären. Dadurch entsteht ein Teufelskreis aus Sucht und Vertrauensbruch.

Das ist keine schöne Situation für die Partnerin einer gewinnspielabhängigen Person. Eine Zeitlang glauben Sie ihm diese Ausflüchte womöglich. Aber irgendwann lässt sich das finanzielle Desaster in der Beziehung mit einem Spielsüchtigen nicht mehr verbergen.

Stimmungsschwankungen und Entzugserscheinungen

Wenn Spielsüchtige nicht spielen können, zeigen sie oft Anzeichen von Entzugserscheinungen wie Nervosität, Reizbarkeit und Unruhe. Ihre Stimmung schwankt stark, je nachdem, ob sie gerade spielen können oder nicht.

Es ist ähnlich wie bei Drogensüchtigen, die nach dem „Schuss“ ganz normal erscheinen. Aber je länger sie keine Drogen mehr einnehmen, desto unruhiger werden sie.

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Finanzielle Probleme und Beschaffungskriminalität

Die hohen finanziellen Verluste durch das exzessive Spielen führen nicht selten zu Überschuldung und Konflikten mit Familie, Freunden und im Beruf. Wie oft mögen Sie mit Ihrem Partner schon gestritten haben.

Manche Spielsüchtige greifen sogar zu illegalen Mitteln, um an Geld für weitere Spieleinsätze zu kommen. Insgesamt zeigt sich, dass Spielsucht das Leben der Betroffenen zunehmend dominiert und alle anderen Lebensbereiche verdrängt.

Ein Beziehung kann unter diesen Umständen kaum noch funktionieren. Wenn Ihre Partner keine professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, kommt er aus diesem Teufelskreis kaum heraus.

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Gemeinsam den Weg aus der Sucht finden

Der Weg zurück in ein gesundes Verhältnis ist lang und steinig. Doch gemeinsam können Sie ihn mit Ihrem von Spielsucht betroffenen Partner beschreiten. Ermutigen Sie ihn, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – sei es eine Therapie, eine Selbsthilfegruppe oder eine Schuldnerberatung.

Wenn es Ihre eigene Kraft zulässt, seien Sie an seiner Seite, hören Sie ihm zu und zeigen Sie, dass Sie an ihn glauben. Aber setzen Sie auch Ihre persönlichen Grenzen, besonders dann, wenn Ihr Partner rückfällig wird und alles wieder von vorne anfängt. Überlegen Sie gut, ob Sie sich das noch einmal antun wollen oder besser Ihre eigenen Wege gehen.

Denn nur so können Sie unter Umständen Ihre eigene Gesundheit schützen. Liebe bedeutet nicht, an einem Menschen festzuhalten, der Sie womöglich mit in den Abgrund reißt.

Eine unglaublich schwierige Situation

Ich weiß, dass dies eine unglaublich schwierige Situation für Sie ist. Überlegen Sie gut, ob es Sinn macht, an Ihrem spielsüchtigen Partner festzuhalten. Ja, Sie haben sich vielleicht geschworen, in guten wie in schlechten Zeit zusammenzuhalten und sich zu unterstützen.

Aber bedenken Sie auch, dass es zu diesen schlechten Zeiten deshalb gekommen ist, weil er sich zum Glücksspiel entschlossen hat. Er hat diesen Weg eingeschlagen, ohne Sie zu fragen, ob Sie damit einverstanden sind.

Aber vielleicht besteht noch Hoffnung, Sie müssen vielleicht nicht gleich aufgeben. Mit der richtigen Unterstützung und Ihrem Durchhaltevermögen können Sie diese Krise womöglich gemeinsam überwinden. Aber nur dann, wenn Ihr Partner bereit, sein Verhalten zu ändern, eine Therapie zu machen und von seiner Spielsucht loszulassen.

Möglicherweise gehen Sie beide mit Ihrer Beziehung nach Überwindung dieses massiven Problems sogar stärker aus dieser Situation hervor. Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute auf diesem Weg.

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Der Verlust des Vertrauens

Viele dieser Partnerschaften leiden unter dem massiven Vertrauensverlust, der durch die Spielsucht entsteht. Wenn gemeinsames Geld verspielt wird oder Versprechen und Vorsätze immer wieder gebrochen werden, erschüttert das die Grundfesten der Beziehung. Als Partnerin fühlen Sie sich enttäuscht, verzweifelt und hilflos, da sie nichts an der Situation ändern können.

Aber wie gesagt, das muss nicht so bleiben. Ihr Partner ist vielleicht einsichtig und verändert sein Verhalten. Besonders dann, wenn er bemerkt, dass er Sie sonst verliert.

Er ist respektlos und egoistisch

Der Kampf um die Beziehung

Trotz der Rückschläge wollen die meisten Partner den Spielsüchtigen unterstützen und die Beziehung retten. Sie versuchen, dem Partner beim Weg aus der Sucht zu helfen, stoßen aber oft an ihre Grenzen.

Viele Partner von Spielsüchtigen stoßen irgendwann an ihre Grenzen und müssen sich eingestehen, dass sie die Situation nicht mehr alleine bewältigen können. Ist das bei Ihnen der Fall, sollten Sie nicht zögern, sich professionelle Hilfe zu suchen.

Der Weg zurück zum Vertrauen

Um die Partnerschaft zu erhalten, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – sowohl für den Spielsüchtigen als auch für den Partner selbst. Nur so kann das verlorene Vertrauen langsam wieder aufgebaut werden.

Dabei müssen beide Seiten kompromissbereit sein und Grenzen akzeptieren. Rückfälle sind Teil des Krankheitsverlaufs und sollten nicht als Scheitern gesehen werden. Planen Sie sie bei Ihrer Entscheidung mit ein, bleiben Sie realistisch.

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Die Entscheidung für die Zukunft

Letztendlich müssen Sie als Partnerin eines spielsüchtigen Partners für sich selbst entscheiden, wie viel Toleranz und Unterstützung Sie noch aufbringen können. Wenn die Sucht die Beziehung zu sehr belastet und das Vertrauen nicht mehr herzustellen ist, ist eine Trennung oft der einzige Ausweg.

Die Entscheidung fällt den Betroffenen meist sehr schwer, aber manchmal ist sie notwendig, um die eigene psychische Gesundheit zu schützen.

Wenn die Sucht die Partnerschaft belastet

Viele Partnerinnen und Partner eines spielsüchtigen Menschen haben gelernt, mit der Sucht zu leben. Sie haben versucht, ihren Liebsten zu unterstützen und ihm aus der Abhängigkeit zu helfen. Doch nach einer gewissen Zeit müssen sie feststellen, dass die Partnerschaft zunehmend leidet und sie selbst an ihre Grenzen stoßen.

Obwohl man den Partner noch liebt und ihm helfen möchte, bleibt in vielen Fällen der Erfolg oft aus. Die gebrochenen Versprechen, Lügen und die finanzielle Not zehren an den Kräften. Irgendwann stellt sich die Frage, was man jetzt tun soll und ob eine Trennung der einzige Ausweg ist.

Gemeinsam gegen die Sucht kämpfen

Doch aufgeben muss nicht die letzte Lösung sein. Wenn der spielsüchtige Partner einsichtig ist kann Spielsucht überwunden werden. Wahrscheinlich benötigen Sie dabei die Unterstützung eine professionellen Therapeuten oder einer Selbsthilfegruppe.

Wenn Sie die Kraft dazu haben, ermutigen Sie Ihren spielsüchtigen Partner, durchzuhalten und wieder gesund zu werden. Es wird wahrscheinlich ein langer und schwieriger Weg sein, aber er ist gangbar.

Gerade wenn Sie eine gemeinsame Familie mit Kindern haben, kann es sinnvoll sein, zusammen gegen die Abhängigkeit anzukämpfen. Der erste Schritt ist es für Sie, die Sucht des Partners zwar zu akzeptieren, aber nicht als unabänderliches Schicksal hinzunehmen.

Ermutigen Sie Ihren Partner, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und gemeinsam einen Plan für den Weg aus der Sucht zu entwickeln. Begleiten Sie ihn auf diesem Weg, setzen Sie aber auch klare Grenzen, wenn Rückfälle drohen.

Neue Perspektiven eröffnen

Fall Sie mit der richtigen Unterstützung und Ihrem Durchhaltevermögen die Spielsucht Ihres Partner überwinden, können sich wieder neue Perspektiven für die gemeinsame Zukunft eröffnen. Geben Sie also nicht vorschnell auf – gemeinsam können Sie diese Herausforderung womöglich meistern.

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Ihre Bedürfnisse im Blick behalten

Ohne Ihre individuelle Situation genau zu kennen, sind Tipps und Ratschläge sicher nicht einfach. Dennoch gibt es einige wichtige Dinge, die Sie beachten sollten. Zunächst einmal ist es wichtig, die Verantwortung für sich selbst und Ihre Kinder zu übernehmen.

Das bedeutet auch, auf Ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. Vergessen Sie nicht: Auch Sie haben das Recht auf ein zufriedenes und eigenständiges Leben. Wenn Sie merken, dass es nicht mehr geht, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und sogar eine Trennung in Betracht zu ziehen.

Finanzielle Unabhängigkeit schaffen

Um Ihre Situation zu stabilisieren, ist es ratsam, ein eigenes Bankkonto zu eröffnen, auf das Ihr Partner keinen Zugriff hat. So können Sie Ihre finanziellen Angelegenheiten unabhängig regeln und sind so seiner Spielsucht und den finanziellen Abwegen nicht ausgeliefert.

Konstruktiv kommunizieren

Auch wenn Vorwürfe gegenüber Ihrem Partner vielleicht berechtigt erscheinen, bringen sie Sie letztlich nicht weiter. Versuchen Sie stattdessen, offen und lösungsorientiert miteinander zu kommunizieren.

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Veränderungen erkennen und bewerten

Es ist normal, dass die Spielsucht eine enorme Belastung für Ihre Beziehung darstellt. Wenig Intimität, kaum Sex und Distanziertheit sind häufige Folgen. Überlegen Sie regelmäßig, ob es Fortschritte gibt und ob Sie das Gefühl haben, auf dem richtigen Weg zu sein.

Nehmen Sie auch für sich selbst Hilfe durch Dritte an, wenn Sie sie benötigen. Oft hat ein Außenstehender noch einen ganz anderen Blickwinkel auf die Situation und kann Ihnen wertvolle Hinweise geben.

Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen

Denken Sie daran: Als Partner sind auch Sie von der Sucht betroffen und leiden unter den Folgen. Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern zeugt von Verantwortung gegenüber sich selbst und der eigenen Familie.

Letztlich können Änderungen nur vom Spielsüchtigen selbst herbeigeführt werden. Aber Sie können ihm dabei helfen und ihn unterstützen.

Verständnis für den Charakter des Spielsüchtigen

Viele Partnerschaften von Spielsüchtigen leiden unter dem massiven Verlust von Vertrauen. Gemeinsames Geld wird verspielt, Versprechen und Vorsätze immer wieder gebrochen. Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass es sich bei der Spielsucht um eine Erkrankung handelt.

Rückfälle sind daher ein normaler Teil des Krankheitsverlaufs. Sie sollten sich überlegen, ob die Lügen Ihres Partners nur den Bereich des Glücksspiels betreffen oder die gesamte Beziehung durchziehen.

Natürlich müssen Sie Lügen und Missbrauch von Vertrauen nicht akzeptieren. Allerdings bringt es wenig, Ihren Partner über Monate hinweg mit denselben Vorwürfen zu konfrontieren. Entscheiden Sie stattdessen für sich selbst, wie viel Toleranz Sie gegenüber der Krankheit zeigen möchten und legen Sie eine Grenze fest, die Ihr Partner nicht überschreiten darf.

Beziehung mit einem Spielsüchtigen – Einen Notfallplan entwickeln

Überlegen Sie sich auch einen Plan für den Ernstfall. Was wäre zu tun, wenn Sie die Situation nicht mehr alleine bewältigen können? Treffen Sie Vorkehrungen, um Ihre eigene Sicherheit und die Ihrer Kinder zu gewährleisten.

Emotionale Distanz als Teil der Krankheit

Häufig kommt es in Beziehungen mit einem Spielsüchtigen zu einer emotionalen Distanzierung. Der Partner scheint mehr Interesse am Glücksspiel als an der eigenen Beziehung zu haben, seine Emotionen drehen sich offenbar nur noch um die Sucht. Das kann sehr verletzend und enttäuschend sein – ist aber leider Teil der Krankheit.

Wie mit einem spielsüchtigen Partner umgehen? Auch hier gilt: Die Krankheit mag der Grund für das Verhalten Ihres Partners sein, es liegt aber an Ihnen, ob und in welchem Ausmaß Sie es tolerieren möchten. Sie sind in erster Linie für sich selbst und Ihre Kinder verantwortlich. Denken Sie daran, dass Sie ein Recht auf Ihr persönliches Lebensglück haben und nicht dafür verantwortlich sind, dass Ihr Partner spielsüchtig ist.

Eine Beziehung mit einem Spielsüchtigen ist eine enorme Herausforderung. Die Sucht zerstört das Vertrauen, belastet die Finanzen und entfremdet die Partner voneinander. Oft fühlen sich die Angehörigen hilflos und überfordert. Doch es gibt Wege, wie Sie damit umgehen können.

Wie trennen Sie sich von einem spielsüchtigen Partner?

Eine Trennung von einem spielsüchtigen Partner ist nie eine leichte Entscheidung. Allerdings kann sie in manchen Fällen der einzige Ausweg sein, um die eigene psychische und finanzielle Gesundheit zu schützen. Hier sind einige Punkte, die Sie dabei beachten sollten:

Finanzielle Unabhängigkeit schaffen

Um sich vor weiteren finanziellen Schäden zu schützen, ist es ratsam, ein eigenes Konto zu eröffnen, auf das Ihr Partner keinen Zugriff hat. Sichern Sie auch gemeinsame Vermögenswerte ab.

Unterstützung im Umfeld suchen

Sprechen Sie mit Freunden und Familie über Ihre Situation und holen Sie sich Rat und Beistand. Sie müssen diese Krise nicht alleine durchstehen.

Er ist süchtig nach Glücksspielen – Schritt für Schritt vorgehen

Wenn Sie sich letztlich für eine Trennung entscheiden, planen Sie diese sorgfältig. Überlegen Sie, wo Sie und Ihre Kinder unterkommen können und wie Sie Ihre finanzielle Situation regeln. Gehen Sie Schritt für Schritt vor. Eine Trennung von einem Spielsüchtigen ist nie einfach. Aber wenn Ihr Partner nicht auf Hilfsangebote reagiert und Sie selbst unter der Situation leiden, kann es der einzige Weg sein, um Ihre Gesundheit und Ihr Wohlergehen zu schützen.

Fazit: Gemeinsam die Sucht überwinden

Eine Beziehung mit einem Spielsüchtigen ist eine enorme Herausforderung – für beide Partner. Die Sucht zerstört das Vertrauen, belastet die Finanzen und entfremdet die Liebenden voneinander. Oft fühlen sich die Partner hilflos und überfordert, wissen nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollen.

Doch aufgeben muss nicht die Lösung sein. Mit der richtigen Unterstützung und dem Willen, die Beziehung zu retten, können Paare diese Krise gemeinsam überwinden. Der Weg ist lang und steinig, aber er ist gangbar.

Der Schlüssel liegt darin, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – sowohl für den Spielsüchtigen als auch für den Partner selbst. Nur so kann das verlorene Vertrauen langsam wieder aufgebaut und die Sucht effektiv angegangen werden.

Dabei müssen beide Seiten Kompromissbereit sein und Grenzen akzeptieren. Rückfälle sind Teil des Krankheitsverlaufs und sollten nicht als Scheitern gesehen werden. Mit Geduld, Durchhaltevermögen und der richtigen Unterstützung können Paare diese Herausforderung meistern.

Ihre Beziehung kann sogar gestärkt daraus hervorgehen, wenn sie füreinander einstehen. Die Liebe und der Wille, zusammenzuhalten, können stärker sein als die zerstörerische Kraft der Sucht. Aber passen Sie auf, dass Sie nicht über Ihre eigenen Grenzen gehen und als Partnerin eines Spielsüchtigen auf der Strecke bleiben.

Ein Beitrag von Christine Spranger

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