Erst ist es die große Liebe und oft endet es in Streit in der Beziehung. Wie kann das passieren oder besser, wie lässt sich das verhindern?
Unglücklich in der Beziehung zu sein und ständig mit dem Partner zu streiten kann einem das Leben ganz schön vermiesen. Vor allem, muss der ewige Beziehungsstreit wirklich sein? Manche legen es ja direkt darauf an und haben ihren Spaß dabei, den anderen zu ärgern oder sich mit ihm zu kabbeln. Auf Dauer wird das allerdings sehr anstrengend.
Warum plötzlich ständig Streit?
Ständig Streit mit dem Freund zu haben bedeutet doch eigentlich, sich mit dem anderen nicht zu verstehen. Am Anfang war doch alles schön, beide waren in einander verliebt und die Glücksgefühle kaum auszuhalten. Und plötzlich hat sich das Blatt gewendet. So erging es Petra und Sebastian.
Sie hatten sich unter sehr romantischen Bedingungen kennengelernt, im Urlaub auf Lanzarote. Sie trafen sich im gleichen Hotel und hatten das Glück, beide in München zu wohnen. So trafen sie sich nach der Heimreise fast täglich und zogen nach gut einem Jahr auch in eine gemeinsame Wohnung.
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Nach etwa eineinhalb Jahren veränderte sich die Situation. Die Schmetterlinge flogen nicht mehr so wild umher, der Alltag und die Realität hatte beide eingeholt. Sebastian hatte großen Stress in der Arbeit, jüngere Kollegen versuchten, ihn aus der Firma zu mobben. Von der Partnerin Petra erwartete er, dass sie das Abendessen gekocht hatte, wenn er nach Hause kam. Außerdem war sie zuständig dafür, dass seine Oberhemden stets schön gebügelt im Schrank lagen.
Unglücklich in der Beziehung?
Beide redeten kaum noch miteinander, und wenn doch, dann gab es Streit in Beziehung zum anderen. Am Wochenende saß Sebastian vor seinem Computer und Petra unternahm entweder allein oder mit einer Freundin einen Ausflug. Oder sie saß still, manchmal sehr traurig, im Wohnzimmer und las ein Buch. Sie hatte das Gefühl, nicht mehr als Frau von Sebastian wahrgenommen und beachtet zu werden.
Für sie war es nun eine unglückliche Beziehung, in der sie feststeckte. Sebastian war oft mürrisch und kaum ansprechbar. Meist gab es Streit mit dem Partner, wenn sie etwas sagte, was ihr nicht passte. Petra vereinbarte einen Termin bei einer Partnerschaftsberatung. Vielleicht konnte eine Therapie helfen. Zum ersten Termin ging sie allein und zum zweiten kam Sebastian eigentlich wenig interessiert mit.
Eine Therapie zum Partnerschaftsprobleme lösen?
Der Psychologe führten die beiden durch gezielte Fragen bald zur Selbsterkenntnis der Situation. Sebastian erkannte, dass er seine Partnerin vernachlässigt hatte. Und Petra wurde darin bestärkt, sich nicht mit der Situation auf Dauer zufrieden zu geben, die sie so unglücklich gemacht hatte. Denn es kam zu oft zum Beziehungsstreit aufgrund verschiedener Wahrnehmungen.
Um diese Partnerschaftprobleme lösen zu können, musste sich etwas im Verhalten der beiden ändern. Sie begannen deshalb eine Verhaltenstherapie, in der sie neue, konstruktive Gesprächs- und Verhaltensweisen mit dem Therapeuten einübten. So lernten sie, ihre Bedürfnisse auch ohne Angriffe auf den anderen zum Ausdruck zu bringen.
Im Grund liebten sich die beiden sehr. Und das rettete sie auch vor einer endgültigen Trennung. Denn beide wollten ernsthaft etwas verändern und aus der unglücklichen Beziehung mit viel Streit eine glückliche Partnerschaft gestalten. Heute verbringen Sebastian und Petra die Wochenenden gemeinsam. Sebastian hat einen neuen Arbeistplatz gefunden, bei dem er sich wohl fühlt und Anerkennung hat.
Die Gründe für ständig Streit in der Beziehung sind vielfältig. Neben den oben geschilderten Problemen am Arbeitsplatz eines Partners können es auch psychische Probleme mit Minderwertigkeitsgefühlen, Ängsten oder Süchten sein. Und manchmal will einer der beiden einfach nur Macht über den anderen haben und versucht durch Streit herauszufinden, wie weit ergehen kann. Oder er geht fremd und sucht einfach Rechtfertigung und Ablenkung für seine Untreue.
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