Depression ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, die das Leben vieler Menschen beeinflusst. Eine Beziehung kann sowohl eine Quelle der Freude als auch der Belastung sein. Lesen Sie weiter und erfahren Sie mehr zum Thema „Depression durch Beziehung“ und dazu, wie Beziehungen die Entwicklung und den Verlauf von Depressionen beeinflussen können. Dabei spielen verschiedene Aspekte wie die Auswirkungen von Konflikten in Beziehungen und die Unterstützung durch den Partner eine Rolle.
Auswirkungen von Konflikten in Beziehungen
Konflikte in Beziehungen können durchaus depressive Symptome auslösen, die manchmal zu einer Verschlechterung der psychischen Gesundheit führen. Dann kommt es womöglich zu einer Depression durch die Beziehung.
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Konflikte als Auslöser für depressive Symptome:
Eine herabsetzende und verletzende Sprache
Vielleicht leben Sie in einer Beziehung mit einem Partner, der Sie ständig kritisiert und herabsetzt. Die Folge für Sie ist, dass Sie sich ungeliebt und wertlos fühlen, was zu depressiven Symptomen bei Ihnen führen kann.
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Es ist nicht angemessen oder akzeptabel, dass Ihr Partner eine verletzende oder herabwürdigende Sprache Ihnen gegenüber verwendet. Hier sind einige Beispiele für negative und kritische Aussagen, die ein Partner vermeiden sollte, um seine Partnerin nicht zu kritisieren:
„Du bist so dumm, du kannst nichts richtig machen“
„Ich kann nicht glauben, dass ich mit jemandem wie dir zusammen bin“
„Du unterbrichst mich immer und hörst nie zu“
„Du bist so faul, du machst nie etwas im Haushalt“
„Ich weiß nicht, warum ich mich mit dir abgebe“
„Du bist nicht mehr attraktiv“
„Du bist genauso wie deine Mutter/dein Vater“
„Du bist zu emotional/sensibel“
Partner*innen sollten generell respektvoll und konstruktiv miteinander kommunizieren und es vermeiden, den anderen zu verletzen oder herabzuwürdigen. Und das gilt auch in Streit- und Konfliktsituationen jeder Art. Es sollte deshalb nicht zu einer Depression durch die Beziehung kommen.
Wenn der Partner oder die Partnerin untreu ist
Vielleicht ist Ihr Partner oder Ihre Partnerin untreu. Dann fühlen Sie sich betrogen und verletzt, was ebenfalls zu depressiven Symptomen bei Ihnen führen kann.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits kann der Betrug Ihr Vertrauen in die Beziehung und in Ihren Partner zerstören, was bei Ihnen zu einem Gefühl der Unsicherheit und Verletzlichkeit führt.
Andererseits können Sie als die oder der Betrogene auch das Gefühl haben, dass Sie nicht genug sind oder dass Sie etwas falsch gemacht haben.
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Das wiederum führt oft zu Schuld- und Minderwertigkeitsgefühlen und in der Folge zu Depressionen. Untreue kann die psychische Gesundheit des Einzelnen stark belastende Auswirkungen auf betroffene Personen haben:
#Verlust des Vertrauens in den Partner und in die Beziehung
#Gefühl der Unsicherheit und Verletzlichkeit
#Schuldgefühle und Depressionen
#Verlust des Selbstwertgefühls
#Schwierigkeiten, anderen Menschen zu vertrauen
#Schwierigkeiten, eine neue Beziehung einzugehen
Jeder Mensch reagiert anders auf Untreue und Betrug und es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, wie Sie damit umgehen sollten. Um einer Depression durch die Beziehung aus dem Weg zu gehen, setzen Sie sich dieser Situation lieber nicht allzu lange aus, vielleicht aus Angst, den anderen zu verlieren und dann allein zu sein.
Untreue belastet eine Beziehung meist sehr. Der Betrogene entwickelt manchmal Depressionen in diesem Konflikt. Um sich davor zu schützen, entscheiden sich viele Betroffene auch dafür, die Beziehung zu beenden, während andere versuchen, die Beziehung zu reparieren und zu retten.
Als betroffene Person sollten Sie Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse ernst nehmen und sich – falls nötig – Unterstützung suchen, um mit den Auswirkungen des Betrugs umzugehen und nicht dauerhaft depressiv zu werden.
Kommunikation und Konfliktlösung in Beziehungen:
Eine offene und respektvolle Kommunikation hilft Ihnen als Paar, Konflikte in Beziehungen zu lösen und depressive Symptome zu vermeiden. Durch den bewussten Ausdruck eigener Bedürfnisse und das einfühlsame Eingehen auf die Bedürfnisse des oder der anderen, stärken Sie beide sich und Ihre Beziehung und fördern einen respektvollen Umgang miteinander.
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Hier sind einige praktische Beispiele, wie eine offene und respektvolle Kommunikation helfen kann, dass es nicht zu einer Depression durch die Beziehung kommt:
Gewaltfreie Kommunikation (GFK) und Depression durch Beziehung vermeiden:
Die GFK ist eine effektive Methode, um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden oder zu lösen. Sie kann in fast allen Bereichen des Lebens eingesetzt werden, um eine friedliche und respektvolle Kommunikation zu fördern.
Kommunikation ohne Nebenwirkungen:
Indem Partner und Partnerinnen ihre eigene Haltung reflektieren und sich selbst bewusst auf die Bedürfnisse des anderen einlassen, können sie Konflikte und Reibungen mindern und Gespräche deutlich erfolgreicher gestalten.
Liebevolle Kommunikation:
Mit Worten und Verhaltensweisen können Paare einander verletzen oder unterstützen. Eine liebevolle Kommunikation unterstützt sie dagegen, Kummer und Leid, Zweifel und Angst zu mindern und den Glauben und die Hoffnung auf ein besseres gemeinsames Miteinander zu stärken.
Offene Gesprächskultur:
Eine offene Gesprächskultur zwischen Paaren trägt dazu bei, dass Konflikte konstruktiv gelöst werden. Damit verhindern Sie im Vorfeld, dass es zu einer Depression bei einem von Ihnen beiden kommen kann.
Wenn Paare in der Lage sind, ihre Emotionen auszudrücken und ihre Bedürfnisse zu kommunizieren, können sie Konflikte auf eine Weise angehen, die für beide Seiten akzeptabel ist. Auf diese Weise vermeiden sie Missverständnisse und Frustrationen, die zu oft einem Konflikt führen.
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Eine offene Gesprächskultur hilft Ihnen auch dabei, Konflikte frühzeitig zu erkennen und zu lösen, bevor sie zu einem größeren Problem werden. Konflikte, die Sie nicht lösen in Ihrer Beziehung, führen meist zu Stress und Angst, was wiederum das Risiko einer Depression durch Beziehung erhöht.
Eine offene Gesprächskultur trägt in den meisten Fällen dazu bei, dass Paare ihre Beziehung stärken und ein tieferes Verständnis füreinander entwickeln.
Wenn es beide nicht schaffen, Konflikte in ihrer Beziehung beizulegen, ist es angeraten, so frühzeitig wie möglich professionelle Hilfe durch eine Paartherapie in Anspruch zu nehmen. Das hilft oft, Kommunikationsprobleme in Beziehungen zu lösen und Konflikte zu bewältigen.
Der Teufelskreis von Konflikten und Depressionen:
Konflikte in Beziehungen können depressive Symptome verstärken, was zu einem Teufelskreis bei von Depression Betroffenen führen kann.
Wenn Sie unter einer Depressionen leiden, können Sie aufgrund Ihrer Symptome Schwierigkeiten haben, Konflikte in Ihrer Beziehungen zu lösen. Das wiederum führt oft zu einer Verschlechterung der Beziehung und der psychischen Gesundheit.
Partner*innen, die unter Depression leiden, hilft es, Konflikte in ihrer Beziehung rechtzeitig zu erkennen und zu lösen, um eine Verschlechterung ihrer psychischen Gesundheit zu vermeiden. Eine offene und respektvolle Kommunikation, eine Paartherapie und die Vermeidung von ungesunden Beziehungen helfen ganz generell, depressive Symptome zu vermeiden.
Unterstützung durch den Partner
Der eigene Partner oder die Partnerin depressiver Menschen spielt eine wichtige Rolle bei der Bewältigung von Depressionen, indem er oder sie Unterstützung und Hilfe anbietet.
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Die Bedeutung von Unterstützung in Beziehungen:
Menschen, die mit einem depressiven Partner oder einer Partnerin zusammenleben, haben es oft nicht leicht. Aber sie können die andere Person dabei unterstützen, ihre depressiven Symptome zu lindern und den Verlauf der Erkrankung zu verbessern.
Eine Person, die von ihrem Partner unterstützt wird, fühlt sich weniger allein und kann besser mit ihren Symptomen umgehen. Zeigen Sie ihm oder ihr Ihre Liebe, Ihr Mitgefühl und Ihre Unterstützung durch Anteilnahme und Initiative, die Situation zu bessern. Vergessen Sie dabei aber nicht Ihre eigene Gesundheit.
Wege, wie der Partner bei der Bewältigung von Depressionen helfen kann:
Der Partner kann helfen, indem er Verständnis und Mitgefühl für das Befinden des anderen aufbringt. Er oder sie kann die depressive Person ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Es hilft Depressiven auch, wenn sie Unterstützung bei der Bewältigung von alltäglichen Aufgaben erhalten, wie z.B. Einkaufen oder Hausarbeit.
Grenzen der Unterstützung und Selbstfürsorge:
Es ist wichtig, dass der Partner oder die Partnerin einer depressiven Person auch auf die eigene psychische Gesundheit achtet und sich selbst nicht überfordert. Der gesunde Partner sollte auch wissen, wann er professionelle Hilfe in Anspruch nehmen muss, um die betroffene Person angemessen zu unterstützen.
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Es ist wichtig zu lernen, wie Sie bei der Bewältigung von Depressionen helfen können, aber behalten Sie immer auch die eigenen Grenzen und die eigene psychische Gesundheit im Auge. Ihre Unterstützung kann dazu beitragen, depressive Symptome beim anderen zu lindern und den Verlauf der Erkrankung zu verbessern.
Rollenverteilung und Erwartungen in Beziehungen
Vorgefasste Geschlechterrollen und gesellschaftliche Erwartungen haben oft Auswirkungen auf die psychische Gesundheit von Menschen in Beziehungen. Hier sind einige praktische Beispiele:
Geschlechterrollen und ihre Auswirkungen auf die psychische Gesundheit:
Traditionelle Geschlechterrollen führen oft dazu, dass Männer sich unter Druck gesetzt fühlen, stark und unabhängig sein zu müssen. Das führt vielleicht in manchen Beziehungen zu einem Mangel an emotionaler Unterstützung der Partnerin und zu einem höheren Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen.
Andererseits fühlen sich manche Frauen in Beziehungen unter Druck gesetzt, perfekt sein und sich um alles zu kümmern zu müssen, was zu Überforderung und Stress führen kann.
Umgang mit gesellschaftlichen Erwartungen in Beziehungen:
Machen Sie sich in Ihrer Beziehung bewusst, wie gesellschaftliche Erwartungen das gemeinsame Leben als Paar beeinflussen können. Das kann zum Beispiel eine Rolle spielen, wenn beide Partner*innen einen sehr großen Altersunterschied haben oder entscheiden, nicht den konventionellen Vorstellungen einer Ehe zu entsprechen.
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Eine offene und respektvolle Kommunikation hilft Paaren, gesellschaftliche Erwartungen in Beziehungen zu überwinden und individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen. Sprechen Sie miteinander über dieses Thema und machen Sie sich so frei von dem Druck, der womöglich von außen, von der Familie oder von Nachbarn, auf Sie zukommt.
Die Bedeutung von Autonomie und individuellen Bedürfnissen:
Jeder Partner hat in einer Beziehung das Recht auf seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Respektieren Sie diese gegenseitig und begegnen Sie sich bei diesen Themen respektvoll.
Autonomie und die Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen, stärken auch das Miteinander in Ihrer Partnerschaft. Und das wiederum vermindert Konflikte und Streit.
Geschlechterrollen und gesellschaftliche Erwartungen setzen Beziehungen manchmal sehr unter Druck. Dadurch kann bei Paaren eine Belastungssituation entsthen, um diesen gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden. Lassen Sie das in Ihrer Beziehung nicht zu.
Leben Sie Ihr Miteinander, wie es für Sie beide stimmig ist, ohne dass Sie sich äußeren Faktoren meinen, anpassen zu müssen. Eine offene und respektvolle Kommunikation, die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und die Fähigkeit, eigene Entscheidungen zu treffen, helfen Ihnen dabei, sich gegenseitig zu unterstützen und das Gefühl des gegenseitigen Respektes zu haben.
Fazit – Depression durch Beziehung
Beziehungen können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben und es kann sogar zu einer Depression durch die Beziehung kommen. Konflikte in Beziehungen können bereits vorhandene depressive Symptome verstärken und zu einem Teufelskreis führen.
Auf der anderen Seite kann Unterstützung durch den Partner einen positiven Einfluss auf den Verlauf von Depressionen haben. Es ist wichtig, dass beide Partner sich bewusst sind, wie ihre Handlungen und Kommunikation die psychische Gesundheit des anderen beeinflussen.
Eine offene und respektvolle Kommunikation, die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und die Bereitschaft, Unterstützung anzubieten, können dazu beitragen, dass Beziehungen gesund und förderlich für die psychische Gesundheit sind.