Warum sind manche Menschen empathielos? Kann man es lernen, andere Menschen zu verstehen und zu spüren, was sie empfinden? Ein empathieloser Partner ist nicht sehr sensibel und spürt selten, wenn etwas in der Luft liegt. Er tut sich schwer damit, Sie zu verstehen oder sich in Sie hineinzuversetzen. Wie kommt es zu so unterschiedlich starken Wahrnehmungen? Kann dieser Mensch mehr Verständnis für Sie und andere lernen? Erfahren Sie mehr zum Thema Mitgefühl in diesem Artikel.
Empathie bedeutet Mitgefühl
Ein empathieloser Partner – Typisches Verhalten
Empathie oder Empathiefähigkeit wird ganz allgemein als emotionelle Intelligenz bezeichnet. Dabei geht es darum, was Ihr Herz wahrnimmt. Ein empathieloser Partner stellt sich selten die Frage, was andere fühlen und denken.
Die Fähigkeit der Empathie ist eigentlich in jedem Menschen vorhanden, allerdings in unterschiedlicher Ausprägung. Die angeborene Fähigkeit hilft Personen, füreinander Verständnis aufzubringen.
Aber das ist im Leben sehr wichtig, um die unterschiedlichsten Projekte und Herausforderungen in einer Gemeinschaft zu bewältigen. Ein empathieloser Partner verhält sich nicht einfühlsam. Er kann sich kaum in seine Partnerin hineinversetzen und hat keine Vorstellung davon, was sie im Moment fühlt.
Die Frage, die sich Ihnen stellt, ist: Verhält er sich nur Ihnen gegenüber wenig empathisch oder ist er das generell? Wahrscheinlich letzteres, denn warum sollte er seiner eigenen Frau gegenüber gefühlskalt sein?
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Wenn der eigene Partner ein Mensch ohne Empathie ist
Ein empathieloser Partner hat sein eigenes Einfühlungsvermögen oft nicht kultiviert und vernachlässigt. Das passiert, wenn Menschen zu sehr mit sich selber beschäftigt sind und den Blick hin zu ihren Nächsten verlieren.
Dieser Mangel an Sensibilität oder Feinfühligkeit ist bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt, kann aber bewusst aktiviert und intensiviert werden. Erfahren Sie mehr im Artikel „Mitgefühl für den Partner haben – Warum ist er so ein Eisklotz?“–
Aus diesem Grund kann es sein, dass einem Menschen dieses Einfühlungsvermögen fehlt und er dann allgemein als empathielos bezeichnet wird. Ein empathieloser Partner ist in einer zwischenmenschlichen Beziehung wie einer Partnerschaft schwer zu ertragen.
Aber auch für ihn selbst ist das schwer. Denn der andere und seine Gefühle sind dann ein Buch mit sieben Siegeln.
Deshalb sollte in der Liebe eigentlich genau das Gegenteil vorhanden sein: Viel Einfühlungsvermögen für den Partner, denn beide stehen sich sehr nahe.
Genauso ist es in der Familie oder im engsten Freundschaftskreis: Diese Menschen erwarten, liebevoll beachtet und wahrgenommen zu werden. Ein empathieloser Partner oder Mensch kann er diese Erwartungen kaum erfüllen.
Ein empathieloser Partner – Was er nicht kann
Erfahren Sie hier 10 Merkmale, an denen Sie erkennen, ob Sie selbst oder Ihr Partner über viel oder wenig Empathie verfügt. Bei der Beurteilung von Empathielosigkeit sollten Sie bei sich selbst mit der eigenen Selbstwahrnehmung ehrlich umgehen und bei Ihrem Partner auf bestimmte Verhaltensmerkmale achten. Hier die wichtigsten Merkmale dafür, was es heißt, empathielos zu sein:
- Eine empathielose Person spürt nicht, wie sich der andere fühlt, welchen Gemütszustand er hat.
- Er hört anderen nicht zu und ist kaum aufmerksam.
- Dieser Person mit keiner Empathie gelingt es selten, Konflikte mit dem eigenen Partner oder der Partnerin im Gespräch zu lösen.
- Ein empathieloser Partner ist kaum in der Lage, anderen bei Konfliktlösungen zu helfen.
- Solche Personen reflektieren und hinterfragen selten oder kaum ihre eigenen Gefühle.
- Sie sind emotional nicht sehr engagiert im Gespräch mit anderen Menschen, halten sich lieber zurück.
- Einem empathielosen Partner macht es wenig aus, wenn es einmal zwischen Ihnen nicht so harmonisch und friedlich abläuft.
- Empathielose können sich selten auf das eigene Bauchgefühl verlassen.
- Sie nehmen Emotionen und Energien anderer Personen in Ihrem Umfeld selten und kaum auf.
Mehr zum Thema erfahren:
Ein empathieloser Partner zeigt kein Mitgefühl – Seine Empathielosigkeit macht Ihnen das Leben schwer
Ein empathieloser Partner – Wie entsteht Empathielosigkeit?
Manchmal werden Menschen empathielos, wenn sie krank sind. Das ist bei Autisten so, die nicht auf Tuchfühlung zu anderen Personen gehen können. Sie sind durch zu viel Nähe und Anteilnahme überfordert und können Gefühlsregungen bei anderen nicht nachvollziehen.
Deshalb fällt es ihnen schwer, auf soziale Art zu kommunizieren. Apathie ist ebenfalls ein krankhafter Zustand, der Menschen daran hindert, auf das eigene Umfeld zu reagieren.
Die Ursachen für Empathielosigkeit entstehen häufig bereits in der frühen Kindheit. Normalerweise wird jeder Mensch schon mit der Fähigkeit zur Empathie geboren, die bereits im Mutterleib durch die Verbindung zur Mutter entstand.
Empathieloser Partner und seine Kindheit
So hatte Ihr empathieloser Partner vielleicht bereits in jungen Jahren kaum die Möglichkeit, Empathie zu trainieren. Vielen Betroffenen war es nicht möglich, eine gute soziale Bindung in der eigenen Familie aufzubauen. Es fand dann kein positiver Umgang mit Emotionen statt.
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Kinder lernen von den eigenen Eltern, die in den ersten Jahren nachgeahmt werden und auf die der Nachwuchs reagiert. In manchen Familien ist heute noch ein Tabuthema, die eigenen Gefühle zu zeigen oder darüber zu sprechen.
Deshalb kann sich Einfühlungsvermögen nur dann bei einem Kind entwickeln, wenn seine Ursprungsfamilie das zulässt. Aber die gute Nachricht ist: Sie können es bis zum Lebensende nachholen. Empathie ist erlern- und trainierbar.
Lesen Sie auch den Artikel „Mehr Wertschätzung in der Partnerschaft zeigen – So schenken Sie einander mehr Anerkennung„
Ein empathieloser Partner – 8 Kennzeichen
Es gibt einige markante Merkmale für empathielose Menschen, denen meist jegliches Einfühlungsvermögen fehlt. Empathielosigkeit ist gut vergleichbar mit anderen fehlenden Fähigkeiten bei Personen wie beispielsweise die Farbenblindheit. Diese erkennen vielleicht farbliche Unterschiede, wissen aber nicht genau, um welche Farben es sich dabei handelt.
So ähnlich geht es Menschen mit wenig Einfühlungsvermögen. Sie erkennen zwar die Veränderungen im Gesicht eines anderen.
Deshalb hat es ein empathieloser Partner schwer, die jeweilige Gemütsveränderung richtig zu deuten. Es gelingt ihm kaum, die Unterschiede der einzelnen Emotionen und Gefühlsausdrücke bei anderen zu unterscheiden und zu interpretieren.
Diese folgenden 8 Merkmale zeigen Ihnen, ob Ihr Partner oder Gegenüber wenig Empathie besitzt oder gar empathielos ist.
- Eine Person tritt sehr charmant auf, entpuppt sich aber als oberflächlicher Mensch mit wenig Tiefgang
- Empathielose Menschen achten sehr auf das eigene Wohlergehen, übersehen, wenn es dem anderen schlecht geht
- Sie zeigen kein Mitgefühl oder Verständnis für die Gemütslage des eigenen Partners oder Gegenübers
- Ein empathieloser Partner fühlt sich kaum schuldig, wenn seine Partnerin vielleicht mit einer Äußerung verletzt hat
- Empathielose wirken häufig desinteressiert und teilnahmslos, sie sind emotional nicht erreichbar
- Sie geben in Beziehungen schnell auf ohne zu kämpfen
- Diese Person geht mit den Schwächen anderer hart ins Gericht
- Wer empathielos ist, kann anderen nur schwer vertrauen
Erfahren Sie mehr zum Thema im Artikel „Plötzlich keine Gefühle mehr für den Partner – Ist das vorübergehend?„.
Empathieloser Partner – So lernt er Empathie
Ihr empathieloser Partner ist vielleicht kein kommunikativer Typ, redet nicht gern über sich? Das macht nichts aus. Er kann lernen, seine eigenen Empfindungen durch nonverbale Ausdrucksweisen zu zeigen.
Deshalb gibt es eine nonverbale Körpersprache, mit denen das sehr gut gelingt. Umarmungen oder das Halten der Hände gehören dazu. Ein direkter Blick in die Augen des anderen lässt erkennen, wie er sich fühlt.
Eine weitere Möglichkeit der Anteilnahme ist es, dem Partner Fragen zu stellen. Dadurch zeigt ein Mensch Interesse am anderen und ermutigen ihn oder sie, mit ihm zu kommunizieren. Es entsteht ein fruchtbarer Austausch eigener Eindrücke, der zu gegenseitigem Verständnis beiträgt.
Aber was glauben Sie: Hat das Streiten auch etwas mit Empathie zu tun? Auf den ersten Blick vielleicht nicht. Wer aber auf eine gute Art und Weise – konstruktiv – streitet, fordert den anderen heraus, Stellung zu beziehen.
Hier ist es hilfreich, sich in den anderen hineinzuversetzen. Mit etwas Fingerspitzengefühl und Verständnis für einander haben beide in einer Beziehung oder Partnerschaft schon gewonnen. Sie können sich wieder annähern und Einvernehmen finden. Dazu gehört es, gute Kompromisse zu machen.
Aufmerksam zu sein – Ein wichtige Kriterium
Aufmerksamkeit ist der wichtigste Punkt beim Lernen von Empathie. Eine Partnerschaft bedeutet, aufeinander zu achten. Ihr empathieloser Partner kann versuchen zu verstehen, warum Sie so auf ihn reagieren.
Denn meist stecken hinter einem negativen oder mürrischen Verhalten schlechte Gefühle. Wo kommen die her? Wer sich in den anderen einfühlen kann, erzielt mehr Verständnis. Das hilft, um Konflikte und Meinungsverschiedenheiten in einer Beziehung gut zu bewältigen.
Was ist das Gegenteil von Empathie?
Das Gegenteil von Empathie wird eher negativ betrachtet und heißt Ekpathie. Diese Eigenschaft oder Fähigkeit hat auch positive Seiten. Die Vorteile, das eigene Einfühlungsvermögen in schwierigen Momenten umkehren zu können, liegen auf der Hand.
Betroffene lassen sich in Konfliktsituationen nicht so leicht von eigenen Emotionen ablenken und treffen manchmal bessere und rationalere Entscheidungen. Das ist in einer Partnerschaft manchmal von Vorteil, wenn einer von beiden den kühlen Kopf bewahrt.
Aber in persönlichen Beziehungen besteht Nähe zum Partner. Deshalb ist es wichtig, mit Empathie und Einfühlungsvermögen zu verstehen, was der andere meint.
Weitere Suchbegriffe:
Mitgefühl für den anderen haben – So lernen Sie, einander besser zu verstehen. Warum Einfühlungsvermögen in einer Beziehung wichtig ist. Liebe und Nähe zum anderen zulassen und gegenseitig die Emotionen des anderen wahrnehmen. Das ist wichtig für gegenseitiges Verständnis. Gefühlskälte in einer Partnerschaft oder Beziehung hat keine Zukunft.
Über die Autorin des Artikels:
Christine Spranger ist Kommunikationsfachfrau, Paartherapeutin, Journalistin, Bloggerin und Autorin. Nach ihrer Ausbildung arbeitet sie seit 1999 an der Universität Salzburg. Seit 2013 ist Christine als Beziehungs-Bloggerin tätig und hat sich auf Themen rund um Beziehung und Partnerschaft spezialisiert.