Liebesentzug in einer Beziehung - Wie und warum das passiert
Immer wieder setzen Menschen einander unter Druck, sogar in einer Beziehung. Ein beliebtes Mittel dafür ist häufig der Liebesentzug. Damit will ein Partner erreichen, dass der andere das tut, was er von ihm will. Geht die Person nicht darauf ein, soll sie Schuldgefühle entwickeln, weil der Erpresser beginnt zu schmollen oder zu weinen. Wie Sie Selbstvorwürfe ablegen und sich selber verzeihen lernen, erklärt die Psychologin Dr. Doris Wolf in diesem Buch:
Psychologen sprechen dann von emotionaler Erpressung. Wer dem Wunsch des anderen nachkommt, erhält als Belohnung die Zuwendung des Partners. Macht er das nicht, erfährt er einen Liebesentzug in der Partnerschaft. Auf diese Weise kommt es zu dem Versuch, den anderen zu manipulieren.
Betroffene wollen das dann gern abwenden und fügen sich dem eigenen Partner. Dieses angepasste Verhalten entsteht oft ganz unbewusst. Der Erpresste hat Angst, den eigenen Mann oder die eigene Frau zu enttäuschen oder sogar zu verlieren.
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Als betroffene Person fügen Sie sich Ihrem Partner vielleicht sogar aus innerer Überzeugung heraus. Manchmal ist es auch das Pflichtgefühl, dass Menschen verleitet, auf die emotionale Erpressung und einen Liebesentzug in Ihrer Partnerschaft einzusteigen. Gehören Sie zu jenen Beziehungspartnern, die sich für den anderen verantwortlich fühlen? Ihr Mann oder Ihre Frau soll sich dich wohl fühlen und es soll Ihrer besseren Hälfte gut gehen, oder? Sie wollen nicht Schuld am Unglück des anderen sein und gestehen dem anderen seine Ansprüche zu. Auch wenn diese unangemessen sein sollten. Wenn ein Partner herausgefunden hat, dass diese Masche des Liebesentzuges in einer Beziehung funktioniert, wendet er diese Taktik immer wieder an. Er manipuliert Sie, wenn er von Ihnen eine bestimmte Verhaltensweise erwartet. Vielleicht sagt er dann zu Ihnen "Wenn du mich wirklich liebst, dann machst du das oder jenes" oder "Ich tue soviel für dich, was machst du eigentlich für mich"? Oft hören Betroffene auch die berühmten Wenn-Dann-Sätze, wie "wenn du das nicht tust, dann tue ich für dich auch gewisse Dinge nicht".
Gründe für die emotionale Erpressung in einer Beziehung
Diese Art des Umgangs in einer Beziehung zeugt oft davon, dass sich Ihr Partner oder Ihre Partnerin zurückgesetzt fühlt. Deshalb ergreift er oder sie diese harte Maßnahme der emotionalen Erpressung. Dieser Liebesentzug, für jemanden etwas nicht zu tun, ist eine Art auf sich aufmerksam machen. Im Prinzip beruht jede Partnerschaft auf ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Ist das auf einer Seite in Schieflage geraten, greifen manche Menschen zur Methode Liebesentzug. Sie wissen sich oft anders nicht mehr zu helfen. Oder sie haben die Erfahrung gemacht, dass sie damit beim anderen erfolgreich sind. Er oder sie steigt darauf ein. Insofern fühlt sich derjenige, den den anderen unter Druck setzt und manipuliert, eigentlich in der Opferrolle. Er ist es, der zu wenig Zuwendung vom eigenen Partner bekommt und deshalb zu solch drastischen Maßnahmen greifen muss. Der Liebesentzug und die damit hergehende Manipulation sind deshalb oft Hilfeschreie nach Anerkennung und Wahrnehmung. Betroffene, die ihren Partner aus der eigenen Hilflosigkeit heraus manipulieren wollen, haben manchmal ein nur geringes Selbstwertgefühl. Dieser Person mangelt es häufig daran, vom eigenen Mann oder der eigenen Frau gewürdigt zu werden. . Ein anderer Grund dafür, dass Beziehungspartner einen Liebesentzug an Manipulationstechnik anwenden, können zu große Erwartungen in einer Beziehung sein. Das eigene Beziehungsglück scheint dann nur möglich, wenn der andere das oder jenes erfüllt. Manchmal fällt es Personen auch schwer, die eigenen Wünsche auszusprechen. Stattdessen versuchen Sie, den anderen emotional zu erpressen in der Hoffnung, dann das zu bekommen, was sie sich vorstellen. Oft sind es bereits langanhaltende Verhaltensmuster, die in einer Beziehung immer wieder Anwendung finden. Das geht sogar bis zur eigenen Herkunftsfamilie zurück. Wer dort den Liebesentzug bei den eigenen Eltern beobachtet hat, wendet ihn dann in der eigenen Ehe möglicherweise selber an. Denn mit diese Masche verhalf der Mutter oder dem Vater, das zu erreichen, was sie vom anderen wollten.
Wann der Liebesentzug funktioniert
Die Voraussetzung dafür, dass diese emotionale Erpressung in gewissen Situationen funktioniert, ist, dass der eigenen Partner oder die Partnerin darauf eingeht. Nicht jeder ist der Typ dafür, auf den Liebesentzug einzusteigen. Nicht jeder macht das mit. Es sind eher die harmoniebedürftigen und konfliktscheuen Charaktere, die das mit sich machen lassen, um einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen.Wie Sie auf eine emotionale Erpressung am besten reagieren
Haben Sie den Eindruck, Ihr Partner manipuliert Sie auf die beschriebene Weise? Dann sollten Sie ihn direkt darauf ansprechen. Vielleicht macht Ihnen Ihre Frau Vorwürfe, wenn Sie etwas von Ihnen erwartet. Dann können Sie als Mann verständnisvoll nachfragen, warum sie sich so sehr ärgert und gemeinsam eine Lösung suchen. Bitten Sie Ihren Partner oder Ihre Partnerin, künftig ehrlich auszusprechen, was er oder sie erwartet. Erklären Sie auch, wie Sie sich fühlen, wenn Sie emotional unter Druck gesetzt werden.
Sehr wichtig ist es, sich bei einem Liebesentzug bewusst zu machen, dass jeder für seine eigenen Gefühle selbst verantwortlich ist. Nur weil Sie sich nicht gemäß des Vorstellungen Ihrer Frau oder Ihres Mann verhalten, bedeutet das nicht, dass Sie ein schlechter Mensch sind. In Konfliktsituationen hilft es häufig, einfach zu akzeptieren, dass sich der andere schlecht fühlt und sich deshalb negativ verhält. Zeigen Sie dann Anteilnahme und Verständnis und suchen Sie nicht die Schuld dafür bei sich.