Schöne neue Arbeitswelt!
Im Büro mir gegenüber
ist die Stimmung jetzt hinüber
eng eingepfercht sitzen zwei Personen
in einem Raum wie Klonen
Die Tische eng an eng hier aufgestellt
Ein kleines Fenster nur den Raum erhellt
Die Leute sehn sich an oder auch nicht
Gleich gegenüber ist des anderen Gesicht.
Zum Glück hat jeder seinen Monitor im Blick
macht seine Arbeit Klick für Klick
Das ist die schöne neue Arbeitswelt
die sicher nicht recht gut gefällt.
Die Leute werden eingepfercht in kleinen Zimmern
ertragen sich stets ohne Wimmern
Schweigend sitzen sie ja Nas an Nas
ganz so als ob das Leben sie vergaß.
Sie tippen fleißig immer weiter,
und ganz bestimmt ist das nicht heiter.
Zwei fremde Menschen leben hier
auf engstem Raum wie ein Getier.
Sie sitzen auf dem Hintern möglichst still,
damit man nicht gestört sein will.
Und läutet dann und wann das Telefon,
meint man man fällt vom Stuhl ja schon.
Ja jeder Laut in diesem Raum
können die beiden ertragen kaum.
So eng an eng in dem Büro,
schön ist’s geht einer mal aufs Klo.
Je länger ist er dann mal weg,
je freier fühlt sich der andre Jeck.
Ach schöne neue Arbeitswelt,
die Macht hat halt das Geld.
Was tut der Einzelne doch hier dafür
dass er steht nicht arm vor der Tür.
Er muss doch leben von den Kröten
Der Chef weiß es ist vonnöten.
So hat der Chef seinen schönen Raum,
der Mitarbeiter aber lebt vom Traum
der besseren Zukunft in seinem Leben
dafür ist er bereit alles zu geben.
Aber wohin kann ihn das führen?
Meist sind es Versprechen die verführen,
sein Leben zu vergeuden bei der Arbeit im Büro,
aber das Glück liegt doch anderswo.
Die Leute wissen das im tiefsten Innern,
doch manchmal muss man sie daran erinnern.
Modernes Sklaventum ist diese Art des Lebens,
du rackerst hier für wenig und vergebens.
Ein Gedicht von Christine Spranger
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